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Unser Blog zu den Themen Mediation – Coaching – Workshops

Schön, dass Du Dich für den Blog von „Mehr Miteinander“ interessierst. Wir, das sind Gabriele, Katharina, Marcus und Phineas, möchten Dir hier Einblicke in unsere Erfahrungen geben und Hintergrundwissen mit Dir teilen.

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25.04.2023

Konfliktsymptome rechtzeitig erkennen und gegensteuern

Konfliktsymptome erkennen.pngKonflikte entstehen im Kleinen und im Großen – im privaten Umfeld und im beruflichen. Sie gehören zum Alltag dazu. Und gleichzeitig sind sie oft belastend, schmerzhaft und scheinen die letzte Kraft zu rauben – gerade dann, wenn ein Konflikt schon länger andauert und sich zuspitzt. Viele Konfliktbeteiligte schildern, dass sie das Gefühl haben, nicht mehr ganz sie selbst zu sein im Konflikt.

So bekommt die Frage: „Woran erkenne ich einen sich entwickelnden Konflikt rechtzeitig und was sind Symptome, die ich an mir selber wahrnehmen kann?“, eine große Bedeutung, um rechtzeitig nach einem anderen Weg zu suchen.

Was beobachten wir im Konflikt
Wären wir in der Lage, die Konfliktsituation, uns selber und die weiteren Konfliktbeteiligten wie ein aufmerksamer Dritter zu beobachten, würde uns vielleicht Folgendes auffallen:

- es herrscht meist ein hohes Stresslevel auf allen Seiten
- die Körperhaltung von Konfliktbeteiligten ist angespannt
- das Verständnis für individuelles Verhalten und Eigenarten des Gegenübers nimmt ab
- die Gedanken fokussieren sich auf problematisch erlebte Eigenschaften und Verhaltensweisen des Anderen
- die Empathie, die wir vielleicht früher für eine Person empfunden haben, verringert sich

Was wir aus einer Vogelperspektive sehen würden, wäre ein Konfliktverhalten, das von der Persönlichkeit der Konfliktbeteiligten und auch dem Umfeld, in dem ein Konflikt entsteht, abhängt. Der eine verhält sich vielleicht eher wie ein Strauß, der den Kopf in den Sand steckt und versucht, so dem Konflikt mit scheinbar stoischer Ruhe aus dem Weg zu gehen. Eine andere Person zeigt sich eher als Löwe – mächtig, stark und jederzeit zu einem Kampf oder Gegenangriff bereit. Oder wir sehen eher die schnelle Flucht, die einem Reh gleicht.

Selbsteinschätzung des Konfliktverhaltens
In Workshops zum Thema Konfliktmanagement stelle ich gerne die Frage, an welches Tier sich die Teilnehmenden erinnert fühlen, wenn sie an ihr eigenes Konfliktverhalten denken. Die aus der weiteren Reflexion gewonnenen Erkenntnisse sind sehr aufschlussreich. Die Selbsteinschätzungen in Bezug auf das eigene Konfliktverhalten zeigt oft eine unterschiedliche Wahrnehmung des eigenen Verhaltens und der eigenen Gedanken zum Konfliktgeschehen – je nach erlebter Intensität des Konflikts. Mit steigendem Stresslevel, das mit der Konflikteskalation einhergeht, verändern sich nämlich Kommunikation, Wahrnehmung, Einstellung und der Umgang mit gemeinsamen Aufgabenstellungen.

Schauen wir uns das nun genauer an.

Veränderung der Kommunikation
Betroffene schildern, dass die Offenheit und Aufrichtigkeit, mit der kommuniziert wird, im Konfliktverlauf abnimmt und Informationen nicht mehr in dem Maß geteilt werden, wie früher. Intransparenz und ein möglicher Informationsvorsprung werden als Machtmittel genutzt. Im weiteren Verlauf sind auch falsche oder verdrehte Aussagen keine Seltenheit mehr und münden – je nach Konflikttyp – vielleicht sogar in offenen Drohungen.

Veränderung der Wahrnehmung
Es verändert sich der Fokus, der unsere Wahrnehmung steuert. Die Wahrnehmung richtet sich im Konflikt mehr und mehr auf das, was uns voneinander trennt: also auf unterschiedliche Positionen, Interessen, Meinungen, Überzeugungen und Werte. Erlebte Gemeinsamkeiten rücken immer weiter in den Hintergrund. Auch das Verhalten des anderen wird oft nicht mehr so gesehen, wie es vielleicht gedacht war. Es werden böse Absichten vermutet oder unterstellt. Die Beurteilung der jeweiligen Situation durchläuft einen engmaschigen Filter, den der Konflikt über Gesten, Blicke und das Verhalten des Gegenübers legt.

Veränderung der Einstellung
So verändert sich also die Grundeinstellung zum Gegenüber – aus Vertrauen wird Misstrauen. Hilfsbereitschaft und Teamgeist nehmen ab. Die Einstellung zum Gegenüber zeigt sich anfangs distanziert, möglicherweise abweisend. Mit zunehmendem Druck werden die Hemmschwellen für eine herablassende, bloßstellende oder feindselige Einstellung geringer.

Veränderung des Umgangs mit gemeinsamen Aufgaben
Oft wird im Konflikt eine Aufgabe, die früher als gemeinsame Herausforderung gesehen worden wäre, eher als „Einzelkämpfer“ erledigt. Sich auf den anderen zu verlassen, einander zu unterstützen und unterschiedliche Stärken für ein gemeinsames Ziel einzusetzen, ist nicht mehr in dem Maße möglich, wie es vor dem Konflikt der Fall war. Die Beteiligten sehen eher die Gefahr von fehlender Wertschätzung oder Ausnutzung.

Was können wir tun?
Die intensive Auseinandersetzung mit den eigenen Erfahrungen in Konfliktsituationen und dem eigenen Konfliktverhalten schafft mehr Bewusstsein für Symptome. So können wir rechtzeitig gegensteuern, das Gespräch suchen und bei Bedarf frühzeitig Unterstützung holen.

Die Auseinandersetzung mit der eigenen Konfliktkommunikation, die Kenntnis von hilfreichen Kommunikationsmodellen und die Weiterentwicklung eines authentischen Kommunikationsstils im Konflikt eröffnen die Chance, noch reflektierter und selbstwirksamer im Konflikt zu agieren.

Wir, die Mediator:innen und Systemischen Coaches von Mehr-Miteinander, sind gerne für Dich da. Wir bieten Dir Workshops zum Konfliktmanagement und zur Konfliktkommunikation an, begleiten Dich im individuellen Einzelcoaching oder die Konfliktbeteiligten in der Mediation zu einer nachhaltigen Lösung.
Melde Dich gerne bei Fragen. Wir freuen uns, Unterstützung und Hilfe zu sein!

Ein Beitrag von Katharina Temme – geprüfte Mediatorin, Systemischer Coach und New Work Coach

Gabriele - 22:04 @ Konfliktmanagement | Kommentar hinzufügen

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